Künstlerinnen durch die Jahrhunderte: Judith Leyster – Malerin in Hollands Goldenem Zeitalter
Vortrag anlässlich ihres 415. Geburtstags
Mut hatte sie. 1633 bat Judith Leyster mit gerade mal 24 Jahren um die Aufnahme in die St. Lukasgilde in Haarlem und eröffnete gleich neben dem Marktplatz ein eigenes Atelier. Sie muss von ihrem Können überzeugt gewesen sein, sonst hätte sie den Schritt in die Selbständigkeit kaum gewagt. Denn die Konkurrenz auf dem freien Markt war enorm. Judith Leyster, 1609 in Haarlem geboren und dort Mitarbeiterin des berühmten Malers Frans Hals, war schon zu Lebzeiten eine der wenigen anerkannten Künstlerinnen ihrer Epoche und feierte große Erfolge. Dennoch geriet ihr Werk nach ihrem Tode in Vergessenheit, denn viele ihrer Bilder hielt man in späteren Jahrhunderten für Werke von Frans Hals. Erst an der Wende zum 20. Jahrhundert entdeckte man ihre Signatur wieder auf den Gemälden. Seither lässt das Interesse der Forschung an Leben und Werk dieser kühnen und selbstbewussten Malerin nicht mehr nach. Ihre frischen, lebendigen und koloristisch raffinierten Porträts und Genreszenen begeistert auch heute wieder ein großes Publikum.